FINSTERNISSE

Erklärung

Eine totale Finsternis ist ein für den Menschen mit bloßem Auge deutlich sichtbares Phänomen am Himmel. Während einer Mondfinsternis kann man beobachten, wie sich ein schwarzer Kreis langsam vor den Mond schiebt und die Mondscheibe immer mehr verdeckt. Bei einer totalen Mondfinsternis wird der Mond zum Zeitpunkt der größten Verfinsterung vollständig verdeckt und für kurze Zeit unsichtbar. Nach der vollständigen Verdunkelung wird das Mondlicht wieder sichtbar, während die schwarze Scheibe wie von Geisterhand gezogen langsam wieder vor dem Mond verschwindet.

Die Beobachtung einer Sonnenfinsternis ist hingegen eine ganz andere Erfahrung. Die Sonne verfinstert sich für den Beobachter nicht langsam, sondern sehr plötzlich. Man kann nicht mit bloßem Auge beobachten, wie eine schwarze Scheibe die kreisförmige Fläche der Sonne immer mehr abdeckt. Der Grund dafür ist die Helligkeit der Sonne. Erst kurz bevor die Sonnenscheibe vollständig verfinstert ist, kann man die Verfinsterung der Sonne sehen. Plötzlich wird dann für ein paar Minuten der Tag zur Nacht, die Pflanzen schließen ihre Blüten, die Vögel werden still und die Sterne am Himmel werden sichtbar.

Ursache für die Verfinsterung der Sonne ist das Eintreten des Mondes in das Sichtfeld zwischen einem bestimmten Ort auf der Erde und der Sonne (siehe Abbildung). Der Mond verdeckt in diesem Fall die Sicht auf die Sonne und wirft einen Schatten auf den Ort des Beobachters auf der Erde.

Voraussetzung für eine Sonnenfinsternis ist demnach, dass Mond und Sonne von der Erde aus gesehen in Konjunktion stehen. Folglich kann eine Sonnenfinsternis nur während eines Neumondes eintreten. Im Horoskop einer Sonnenfinsternis stehen daher Sonne und Mond immer in Konjunktion miteinander.

Wie bereits erwähnt sehen wir bei einer Mondfinsternis, wie sich langsam eine schwarze Scheibe vor den hellen Mond schiebt. Dieser schwarze Kreis ist der Schatten, den die Erde wirft. Der Mond leuchtet nicht aus sich heraus, sondern wird von der Sonne angestrahlt. Er reflektiert das Sonnenlicht. Wenn nun zwischen Sonne und Mond ein Körper (die Erde) tritt, steht der Mond in dessen Schatten und kann von der Sonne nicht mehr bestrahlt werden (siehe Abbildung). Nur dann wird der Mond dunkel und unsichtbar. Dieser Körper muss so groß sein, dass sein Schatten den Mond vollständig bedeckt. Die Erde ist so groß, dass ihr Schatten den Mond bedecken kann, wenn sie zwischen Mond und Sonne tritt. Immer wenn die Erde zwischen Mond und Sonne steht, haben wir Vollmond. Daher kann eine Mondfinsternis auch nur bei Vollmond auftreten. Im Horoskop sehen wir dann eine Opposition zwischen Sonne und Mond.

Zusammenfassend kann man festhalten, dass eine Finsternis immer durch eine Konstellation der drei Körper Sonne, Mond und Erde entsteht.

Häufigkeit von Finsternissen


In jedem Jahr treten durchschnittlich 4-5 Finsternisse auf. Sonnenfinsternisse fallen immer in die Nähe des Zeitpunktes, an dem die laufende Sonne über einen der beiden Mondknoten transitiert, also etwa zweimal im Jahr. Manchmal gibt es bis zu vier Sonnenfinsternisse in einem Jahr. Mondfinsternisse erscheinen in der Regel etwa zwei Wochen vor oder nach einer Sonnenfinsternis. Es gibt jedoch auch Jahre, in denen es zu keiner Mondfinsternis kommt, und Jahre mit bis zu drei Mondfinsternissen.

Bei so vielen Finsternissen ist deren Einteilung in bedeutende und weniger bedeutende sehr wichtig. Ein ausschlaggebendes Kriterium ist dabei die Stärke der Verfinsterung. So wirkt eine totale Finsternis stärker als eine partielle.


Deutung von Finsternissen

  • Sonnenfinsternisse wirken im Allgemeinen stärker und auffälliger als Mondfinsternisse. Das mag daran liegen, dass sich die Wirkung von Sonnenfinsternissen offensichtlicher und in konkreten äußeren Ereignissen zeigt.
  • Je stärker die Verfinsterung, desto stärker wird die Wirkung einer Finsternis sein.
  • Je mehr Planeten durch starke Aspekte zusätzlich an der Finsternis beteiligt sind, desto länger und stärker wird diese wirksam sein.
  • Der wichtigste Punkt, der bei einer Finsternis beachtet werden muss, ist der Tierkreisgrad, auf dem das verfinsterte Licht (Sonne oder Mond) steht. Dieser Grad wird im folgenden als 'Finsternisgrad' bezeichnet.

Die Deutung von Finsternissen ist ein spannendes und vielschichtiges Thema. Finsternisse spielen in der Mundanastrologie eine wichtige Rolle. Sie werden herangezogen, um wichtige Entwicklungen, Krisen, Chancen und Veränderungspotenziale in Bezug auf Geopolitik, Wirtschaft, Klima und vieles mehr zu betrachten.

Die Wirkung der Finsternisse sind immer dort am stärksten, wo sich ihre Sichtbarkeit auf der Erde zeigt.

Auch im Leben eines Menschen können Finsternisse kraftvolle, intensive und vor allem transformierende Energien freisetzen. Am ehesten kann man sie mit den Auslösungen des Planeten Pluto in Verbindung bringen, der ja den Wandel verkörpert. Das Pendel des Schicksals kann bei Finsternissen weit, oft auch extrem ausschlagen.

Die „Verdunklungsthematik“ legt nahe, dass es bei Finsternissen um sogenannte Schattenthemen geht, die freigesetzt werden, um ans Licht zu kommen.

Hier kann die Astrologie besonders wertvolle Unterstützung leisten, da über das Geburtshoroskop die Bereiche und Themen sichtbar werden, die von der jeweiligen Finsternis aktiviert werden.